Epcot Center in Orlando
Das Ecpot Center in Orlando zählt zu den vier Freizeit- und Vergnügungsparks des Walt Disney World Resort. Der im Oktober 1982 eröffnete Park avanciert auf Platz 3 der meistbesuchten Freizeitparks in den USA. Der Themenpark umfasst die Bereiche technische Innovationen und internationale Kultur. Bis in die 1990er Jahre war das Ecpot Center mit etwa 120 Hektar Fläche der größte Vergnügungspark im Ressort. Jährlich wird das Epcot Center von etwa zwölf Millionen Menschen besucht, damit zählt die Anlage zu den meistbesuchten Freizeitparks weltweit.
Epcot, die Anfänge – ehrgeizige Pläne eines Visionärs
Walt Disney hatte seine ganz eigenen Vorstellungen von Epcot. Eine Modellstadt sollte entstehen. Dort sollten 20.000 Menschen leben und eine Vorbildfunktion in Sachen amerikanische Stadtplanung darstellen. Die Pläne sahen eine kreisförmige Anlage vor. Während das Zentrum von Geschäfts- und Verkaufseinrichtungen gebildet werden sollte, gruppierten sich Schulen und der Verwaltungsapparat im zweiten Kreis und die Wohnsiedlungen sollten das Ganze außen umranden. Der Autoverkehr sollte unterirdisch verlaufen. Oberhalb sollten lediglich Monorails die Verbindungswege verkürzen.
Disneys Pläne scheiterten zunächst an den finanziellen Möglichkeiten Disneys. Dieser musste erst die Arbeiten zum Magic Kingdom Park abschließen, bevor das neue Projekt von den Behörden abgesegnet werden konnte. Disney verstarb vor der Eröffnung des Magic Kingdom und die Walt Disney Company entschied sich gegen die Visionen des Star-Regisseurs. Wer den Magic Kingdom Park besucht, kann das Originalmodell des gescheiteren Mammut-Projektes besichtigen. Es ist linksseitig bei der Attraktion Stitch`s Great Escape zu finden.
Die Eröffnung und Ausrichtung des Vergnügungsparks
Nach einer Bauzeit von drei Jahren wurde das Epcot Center am 1. Oktober 1982 seiner Bestimmung übergeben. Die Eröffnung wurde großartig aufgezogen und unter das Motto: „Wir haben gerade erst mit Träumen angefangen“ gestellt. Die Aufgabe des Parks liegt in Unterhaltung, Information und Inspiration. Der Freizeitpark soll die Menschen anregen, an ihre Fähigkeiten zu glauben und weltweit Hoffnung spenden und Kraft geben, die Welt nach dem eigenen Willen zu gestalten. Bis in die 1990er Jahre war der Park eher nüchtern gestaltet. So fehlten zum Beispiel die typischen Disney-Figuren. Das Epcot Center entsprach mit seinen Ausstellungen zu den Regionen der Welt besonders intellektuellem Interesse. Nach und nach wurde der Unterhaltungswert der Anlage gesteigert. Man kann heute Disney-Figuren begegnen und spannende Attraktionen besuchen.
Ecpot – die Themenbereiche
Der Freizeitpark ist in zwei Bereiche aufgeteilt. Die Future World vereint technische Errungenschaften und spannende und rasante Attraktionen. Der Bereich World Showcase präsentiert Kultur und Kulinarik elf verschiedener Nationen. Der Gestaltung des Parks liegt das Konzept der Weltausstellungen der 1930er Jahre zu Grunde. Es wurde ein Ausstellungsort geschaffen, wo sich verschiedene Länder der Erde permanent in verschiedenen Pavillons präsentieren können.
Technologie im Fokus
Der Bereich Future World ist aus zahlreichen Pavillons aufgebaut, welche sich mit technologischen Innovationen beschäftigen. Für die Pavillons zeichneten ursprünglich verschiedene Konzerne verantwortlich. Der The Land-Pavillon wurde zum Beispiel anfänglich von Kraft Foods gesponsert und wird heute von Nestlé unterhalten. Im Laufe der Jahre haben die Sponsoren gewechselt, bzw. haben sich komplett zurück gezogen. Nach dem Rückzug von Sponsoren wurden Pavillons zeitweilig geschlossen oder auch abgebaut, wie zum Beispiel der von General Electric betriebene Pavillon Horizons.
Raumschiff Erde geht an den Start
Das Wahrzeichen des Parks schlechthin ist die an einen Golfball erinnernde Kugel Spaceship Earth. Die imposante Konstruktion konnte nach mehr als zwei Jahren Bauzeit ihrer Bestimmung übergeben werden. Eine Verkleidung mit Alucobond-Kacheln verleiht dem futuristischen Raumschiff sein charakteristisches Aussehen.
Das Raumschiff Erde soll Besuchern verdeutlichen, dass alle Menschen durch ein Schicksal verbunden sind und eine Verantwortung sowohl für sich selbst, als auch für das sie umgebende Universum besitzen. Das große Thema dieser Attraktion ist die Kommunikation seit Menschengedenken.
Der Besucher unternimmt eine 13minütige Fahrt in einer Bahn mit drehbaren Abteilen. Dabei wird der Aufstieg ins Weltall simuliert. Die Geschichte der Kommunikation von der Urzeit bis in die Gegenwart wird dabei von animierten Figuren begleitet.
Auf zum Mars – Mission Space
Mission Space zählt zu den neueren Attraktionen in Future World. Seit Oktober 2003 steht die Attraktion den Besuchern des Epcot Center offen. Mit Hilfe von Zentrifugalkräften wird ein Marsflug simuliert. Bis zu vier Besucher können in den schwenkbaren Kabinen Platz nehmen. Vor den Augen der „Passagiere“ läuft ein Film ab, welcher den Flug aus der Perspektive eines im Cockpit eines Raumschiffes befindlichen Astronauten darstellt. Da sich die Kabinen drehen, empfinden die Besucher das Einwirken der Gravitationskräfte und das Gefühl der Schwerelosigkeit. Die Besucher werden in den Raumflug direkt eingebunden und müssen durch das Bedienen von Knöpfen scheinbar in das Geschehen eingreifen und den Raumflug „steuern“. Diese Attraktion wurde an den Film „Mission to Mars“ angelehnt. Daher können auch einige Requisiten aus der Filmproduktion vor Ort besichtigt werden.
Ein Stelldichein der Nationen – World Showcase
In elf Pavillons werden elf Nationen präsentiert. Dabei wurde besonderer Wert darauf gelegt, die typische Architektur, Kultur und Kulinarik möglichst realistisch darzustellen. Die Besucher sollen einen umfassenden Eindruck vom Kolorit des jeweiligen Landes erhalten.
Deutschland – Kleinstadtidylle mit Biergarten
Der Besucher wird in eine Kleinstadt entführt, welche möglichst viele Facetten Deutschlands aufzeigen soll. So wurden verschiedene architektonische Elemente integriert. Es finden sich Anlehnungen an die Nibelungensage oder ein Glockenturm auf dem Gelände. Im Biergarten werden Bratwürste und Weißbier serviert. Aufwendige Lichteffekte suggerieren den Besuchern den Aufenthalt unter freiem Himmel. Im Pavillon befinden sich weiterhin verschiedene Geschäfte, welche Weihnachtsartikel, Kuckucksuhren oder Wein verkaufen.
USA und Kanada – Natur und Kolonialarchitektur
Ein Gebäude im Kolonialstil beherbergt den amerikanischen Pavillon. Einen Einblick in die amerikanische Geschichte erhalten Besucher während der Aufführung der Bühnenshow „The American Adventure“. Verschiedene Flaggen symbolisieren den Verlauf der Geschichte Amerikas. In einem landestypischen Restaurant werden Hotdogs und Hamburger serviert. Ein imposanter Hotelbau gewährt Zugang zum kanadischen Pavillon. Dem folgt eine Felslandschaft mit Wasserfällen. Eine Hauptattraktion für die Parkbesucher stellt ein 360 Grad-Film über die Städte und Landschaften Kanadas dar.
China und Japan – Fernöstliche Impressionen
Der „Tempel des Himmels“ führt Besucher in das Reich der Mitte. Im chinesischen Pavillon wird ein Film zu Historie und Landschaft des Landes gezeigt. Besucher können chinesische Waren erwerben und in mehreren Restaurants einkehren. Verschiedene Gebäude sind im japanischen Pavillon um einen Hof gruppiert. Den Eingang bildet eine Pagode. Besucher durchschreiten japanische Gärten und gelangen zu einem Schlossbau, wo eine Ausstellung über die Kultur des Landes besucht werden kann.
Mexiko – Südamerikanische Lebensfreude
Der Pavillon Mexikos wurde einer aztekischen Pyramide nachempfunden. An einem typisch mexikanischen Marktplatz herrscht lebendiges Treiben. Ein künstlicher Fluss kann mit kleinen Booten befahren werden. Dabei passiert man einen aktiven Vulkan und erlebt Mexikos Geschichte von der vorkolumbianischen Zeit bis in die 1980er Jahre hautnah mit.
Marokko – ein Hauch von Afrika
Den Nachbau einer typisch marokkanischen Stadt finden Besucher im marokkanischen Pavillon. Weiterhin wurde das Koutoubia-Minarett in Marrakesch originalgetreu nachgebaut. Eine Kunstgalerie repräsentiert das kulturelle Schaffen im Land und ein Restaurant serviert typische Gerichte, wie Kebap oder Lammfleisch. Am Abend sorgt eine Musikshow für Unterhaltung. Der Pavillon wird von keinem Geringeren als dem König von Marokko persönlich gesponsert.
Großbritannien – very britisch
Der englische Pavillon entführt in ein beschauliches britisches Dorf. Hier wurden Bauwerke aus verschiedenen Architekturepochen angeordnet. Eine Band lässt Beatles-Songs erklingen und im Pub werden Bier und landestypische Gerichte aufgetischt. Weitere Attraktionen sind ein für England typisches Gartenlabyrinth und zahlreiche Geschäfte, welche Tee, Bekleidung oder Fan-Artikel der Beatles im Angebot haben.
Italien und Frankreich – Europas Mitte
Die bekanntesten Bauwerke Italiens sind entlang einer Piazza aufgereiht. Im Restaurant werden Pizza und Pasta serviert. Auf der Piazza treten diverse Straßenkünstler auf. Mitten im Paris finden sich Besucher im französischen Pavillon wieder. Mit dem Eifelturm im Hintergrund wird eine typische Straßenszene erlebbar gemacht. Ein Panorama-Kino macht mit Land und Leuten vertraut.
Norwegen – stilles Land im Norden
Ein idyllisches Dorf ist im norwegischen Pavillon entstanden. In den von Trollen bewachten Geschäften werden Kleidung oder Süßigkeiten verkauft. Eine Attraktion vor Ort ist eine Bootsfahrt zum bekannten Kinofilm „Frozen“. Kalte und warme Speisen vom Büfett erhalten Besucher im Restaurant Akershus.
Auf den Spuren Disneys unterwegs
Im Laufe der Zeit wurden mehr und mehr Disney-Figuren in den Park integriert. Diese mischen sich, wie vom Disney Resort gewohnt, unter die Besucher, lassen sich auf Fotos verewigen und verteilen Autogramme. Deutschland wird dabei von Schneewittchen repräsentiert. In Großbritannien begegnet man Alice im Wunderland und Mary Poppins. Aladdin kann in Marokko angetroffen werden und Donald Duck durchstreift Mexiko.
Feuerwerk als Hommage an Mutter Erde
Für Besucher lohnt es sich, das Epcot Center Orlando nicht zu früh zu verlassen. Saisonabhängig wird zwischen 21 Uhr und 21.30 Uhr ein Feuerwerk abgebrannt. Die spektakuläre Show gliedert sich in drei Teile und bedient sich dabei der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft unseres Planeten. Kommentiert wird die Show von Jim Cummings, welcher Tigger, Winnie Pooh und weiteren Disney-Charakteren seine Stimme lieh.
Die Geburt der Erde wird anhand eines aus der Lagune ausbrechenden Feuerwerkes dargestellt. Erstrahlt die Erde in hellem Licht, wird der Triumph des Lebens deutlich. Während die Lagune weiße Lichter umhüllen, steigen Kometen zum Himmel empor. Dieses Schauspiel steht für die Hoffnung und die Erwartungen an die Zukunft.