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Clearwater

Sonne, Strand, Inseln, Freizeitangebote: Clearwater. Der Küstenort liegt auf der Halbinsel Pinellas an der Westküste Foridas, ragt also in den Golf von Mexiko hinein und ist besonders in den (bei uns) kalten Monaten ein Magnet für alle, die sich nach garantiert bestem Wetter und wundervollsten Sonnenuntergängen sehnen.

Jahr für Jahr pilgern mehrere Millionen Europäer, Amerikaner und Sonnenhungrige von allen anderen Erdteilen (alle miteinander Snowbirds genannt) nach Pinellas, um die wundervolle Natur und die erstklassigen, mit zahlreichen Umwelt- und Schönheitspreisen ausgezeichneten Strände zu erleben – bei schlappen 361 Sonnentagen im Jahr.

Schöne Strände werden in vielen Orten Floridas beworben, hier aber zertifiziert man sie als Florida´s Beach oder Pinella´s Suncoast, weil das Gesamtpaket in Clearwater einfach noch ein Stückchen perfekter wirkt. Die Bucht von Tampa auf der einen, der Golf von Mexiko auf der anderen Seite liegen die besten Gründe für einen gelungenen Urlaub direkt vor der Haustüre, hinzu kommt, dass die großen Freizeitattraktionen des Bundesstaates um Orlando immer noch so nah und gut erreichbar sind, dass man sie bei einem Tagesausflug gut anfahren kann.

Mehr als 50 Kilometer Strände gibt es um Clearwater, das nahe St. Petersburg und die vielen anderen Gemeinden der Gegend, 20 Inseln warten auf Besucher und bieten ihnen eine Menge: Florida ist ein Golferparadies (so auch hier), die Urlaubssaison, die irgendwann begann und nie endete (höchstens gelegentlich von Orkanen unterbrochen wird), ist gespickt mit hochklassigen Angeboten aller Unterhaltungssegmente.

Clearwater

Clearwater ©iStockphoto/quinntheislander

In und um Clearwater gibt es Theater, Kunst- und Kulturfestivals, Ballett, Konzerte jedes Genres, Musicals und hervorragende Museen. Das berühmteste Bild von Clearwater sind die langen vorgelagerten und dicht mit Hotels bebauten Inseln, die wirklich nur aus Parkplätzen, Unterkünften und Traumstränden zu bestehen scheinen. Hier beginnt und endet der Urlaub direkt an der Wasserkante – wenn man möchte. Für alle anderen gibt es ein reiches Unterhaltungsangebot im Hinterland. Außerdem unterhält das religiöse Unternehmen Scientology in Clearwater seinen Hauptsitz, wer also auf die westliche Spiritualität des ganz späten 20. Jahrhunderts steht, der kann hier eine Menge Dollars in die Klingelbeutel der Menschenoptimierer wandern lassen.

Dramatische Geschichten spielten sich in den vergangenen Jahrhunderten rund um Clearwater ab, einem fisch- wie wildreichen Landstrich, der schon vor den Europäern von verschiedenen Stämmen der Indianer besiedelt war und an dem im Frühjahr 1528 ein einäugiger spanischer Eroberer mit seiner mehrhundertköpfigen Armee landete, weil er – das hatten Spanier damals so an sich – Gold suchte.

Die Mission endete in einer Reihe aufeinanderfolgender Katastrophen und war ein einziger blutiger Reinfall, der viele der Soldaten elendig krepieren, manche zu Sklaven der Indianer werden ließ und letztendlich nur ein kleiner Rückschlag auf dem Weg zur endgültigen Eroberung Amerikas durch die Europäer war. 1539 landete der nächste Schwung von ihnen hier, es war nicht der letzte.

Die Spanier setzten eine Weile hier im Westen Floridas an, um in den Norden zu gehen, manche ließen ein paar Hände voll Missionare zurück und erst, als man die ortsansässigen Timucua für ihren Widerstand gegen die fremde Besatzung äußerst hart bekriegte, hatte man irgendwann seine Ruhe. In der Übergangszeit von spanischer zu US-Herrschaft nutzten die Seminolen, eine Kultur, die im 18. Jahrhundert aus den Überresten verschiedener Stämme und sogar westafrikanischer Einflüsse entstanden war, das Machtvakuum in Florida, um sich hier einen Platz zum Überleben zu suchen, außerdem galt die Region um Clearwater als Piratennest und erst im 19. Jahrhundert begannen europäischstämmige Farmer sich hier durchzusetzen. Der Anbau von Baumwolle und verschiedener Zitrusfrüchte, die wenige Jahrzehnte zuvor aus Asien in die Karibik eingeführt worden waren, galt als besonders gewinnbringend.

Eine systematische Besiedlung durch Kleinfarmer aus dem Norden und die Verdrängung der Seminolen ging Hand in Hand und in mehreren kriegerischen Auseinandersetzungen Mitte des 19. Jahrhunderts vonstatten, der Ort Clearwater selbst diente dabei als Lazarett. Er war lange Zeit kaum über den Landweg zu erreichen, diente aber von Seeseite aus als Schleuse in das Innenland der Südwestseite Floridas.

Der Tourismus setzte dann wenige Jahre nach dem Bürgerkrieg ein. 1880 entstand in Clearwater ein erstes Hotel, dem Ort wurde von Medizinern die gesundende Qualität eines Seebades zugeschrieben, wenige Jahre später wurden Schienen bis nach Clearwater verlegt. Gesundheitszentren, Stege, Dämme, weitere Hotels, Golfplätze, Yachtclubs, Schönheitswettbewerbe, Präsidentenbesuche, Clearwater war und ist wichtig, eine Stadt des Wohlstands und des optimistischen Aufschwungs – und beides ist ansteckend.

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