Fort Myers – Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten
Wer interessante Urlaubsziele in Florida sucht, landet meistens zuerst im quirligen Miami oder in Orlando mit seinen Themenparks. Beides sind durchaus sehr lohnende Reiseziele, aber wer das echte und ursprüngliche Florida kennenlernen möchte, der findet in der weniger bekannten und trotzdem wunderschönen Stadt Fort Myers alles, was sich ein Urlauber heute nur wünschen kann. Schöne Hotels, typische Restaurant und ein großes Angebot an Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten machen einen Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis für die ganze Familie.
Wissenswertes über Fort Myers
Fort Myers liegt im südwestlichen Teil Floridas. Im Westen wird die Stadt vom Caloohatchee River begrenzt und weiter im Süden öffnet sie sich zum Golf von Mexiko. Von Miami oder Tampa ist Fort Myers etwa 200 bis 220 km entfernt. Fort Myers direkt gegenüber, auf der anderen Seite des Fluss, liegt Cape Coral. Fort Myers ist eine stetig wachsende Stadt, deren Einwohnerzahl noch zunimmt und schon bald die 80.000 überschreiten könnte. Der Ort wird immer beliebter bei Touristen, die das ursprüngliche und natürliche Florida erleben wollen, abseits von Massentourismus und überfüllten Attraktionen.
Wo sich heute die Stadt Fort Myers befindet, war einst das Territorium der Seminole Indianer. Während der Indianerkriege in den 1830 Jahren wurde ein Fort zur Befestigung und als Proviantstation erricht. Mann gab ihm den Namen des Colonels Abraham Myers. Die ersten richtigen Siedler kamen 1866 nach Fort Myers, als das Fort nach dem amerikanischen Bürgerkrieg verlassen worden war. Darunter war auch Manuel A. Gonzalez, der heute als der offizielle Stadtgründer gilt. Im März 1886 erhielt Fort Myers seine Stadtrechte. 1898 wurde das Royal Palm Hotel als eines der ersten Hotels der Stadt gebaut und die Touristen begannen nach Fort Myers zu kommen.
Heute lockt Fort Myers mit seiner Lage am Caloosahatchee River, seinen feinen weißen Sandstränden und seinen, für die Stadt typischen, Palmen. Gleichzeitig bieten Museen, Shopping Malls und unzählige Restaurants und Cafés ein buntes Programm, um sich zu zerstreuen. Für Urlauber ist Fort Myers auch Dank seines Internationalen Flughafens gut zu erreichen.
Gelebte Geschichte in Fort Myers
1885 machte Thomas A. Edison bei einer Floridareise Halt in Fort Myers. Es gefiel ihm so gut, dass er schon bald ein Anwesen am Ufer des Caloosahatchee River erwarb. Seine Frau und er verbrachten viele Winter in Fort Myers. Auch sein Freund Henry Ford richtete sich hier eine Winterresidenz ein. Heute bilden die beiden Häuser, zusammen mit den wunderschönen Gartenanlagen, ein Museum.
Auf ca. 20 Hektar versetzen unzählige originale Ausstellungsstücke den Besucher zurück in die Zeit von Edison und Ford. Es können die beiden Haupthäuser, das Gästehaus und das Hausmeisterhaus besichtigt werden. Die gesamte Anlage ist liebevoll gepflegt und wie ein großer botanischer Garten angelegt. Zu den Höhepunkten gehört der Moonlight Garden, ein Teil des Gartens, der von Edisons Frau angelegt wurde. Hier pflanzte sie Blumen, die vor allem abends ihren Duft verströmten um ihrem Mann, der bevorzugt zur Abendzeit arbeitete, ein ansprechendes Ambiente zu schaffen. Weitere Zeugen, dass Ford und Edison nicht nur Urlaub auf ihrem Anwesen machten, sind die ebenfalls zu besichtigen Laboratorien, die ausgestellten Oldtimer und ein Gummibaum, aus dem tatsächlich Gummi zur Reifenherstellung gewonnen wurde. Das Museum zählt zu den 10 meistbesuchtesten Museen der USA. Täglich werden geführte Touren (USD 30 pro Person) und Audiotouren (USD 25 pro Person) angeboten. Mittwochs um 10.30 Uhr und Freitags um 12.30 Uhr gibt es Führungen in deutscher Sprache.
Ein weiterer Einblick in das Leben der einstigen Highsociety von Fort Myers bietet ein Besuch im ältesten noch erhaltenen Wohnhaus der Stadt. Das Haus wurde 1901 im gregorianischen Stil erbaut und war Zeitzeuge von rauschenden Festen und Empfängen, auf denen auch Ford und Edison zu Gast waren. 1918 wurde es von der Familie Burrough gekauft und nach dem Tod des letzten Familienmitglieds an die Stadt vermacht. Heute dienen die ansprechenden Räume im Stil des vergangenen Jahrhunderts und sein Garten als Kulisse für Hochzeiten und Feste. Im Rahmen von geführten Touren kann das Anwesen Dienstags, Mittwochs und Donnerstags um 11:00 Uhr besichtigt werden. Erwachsene zahlen USD 15, Kinder zwischen 5 und 15 Jahren USD 8 und Senioren ab 55 Jahren USD 13 Eintritt.
Wer sich für die Geschichte der Region interessiert, ist im Mound House genau richtig. In diesem Museum ist die Geschichte der Calusa Indianer und der ersten Siedler der Estero Bay anschaulich mit vielen Objekten dargestellt. Der Besuch eignet sich auch hervorragend für Kinder, da Dank kleiner Aktivitäten, wie Muschelschmuck basteln oder Speerwerfen, keine Langeweile aufkommt. Der Name Mound House stammt vom ursprünglichen Namen des Hügels, auf dem das Gebäude errichtet wurde – „Muschelhügel“. Die Muscheln waren ein wichtiger Rohstoff für die Calusa Indiander. Ein Besuch des Museums kann man auch mit einem geführten Strandspaziergang oder einer Kajaktour abrunden und so den Estero Bay aus der Sicht der Calusa Indiander erleben.
Mound House ist von Januar bis April, von Dienstag bis Samstag von 09:00 Uhr bis 16:00 Uhr geöffnet, von Mai bis Dezember nur dienstags, mittwochs und samstags. Erwachsene zahlen USD 10, Kinder bis 12 Jahre USD 5. Der Eintritt für Kinder unter sechs Jahren ist frei.
Unternehmungen und Spaß für die ganze Familie
Wer genug von Museumsbesuchen hat und sich bei einem kleinen Einkaufsbummel entspannen möchte, der findet alles was das Herz begehrt in den Miromar Outlets. Über 140 Marken und Designer winken mit guten Preisen und nicht minderwertiger Qualität. Das Einkaufzentrum wurde als beste Shopping Mall ausgezeichnet. Plätschernde Brunnen und Laubengänge lassen den Einkaufsbummel zu einem besonderen Erlebnis werden und für eine kleine Verschnaufpause stehen eine Vielzahl an Restaurants zur Verfügung.
Ein guter Ort um sich einmal mit der ganzen Familie auszutoben ist der Zoomers Amusement Park. Verschiedene Fahrgeschäfte für Groß und Klein, eine Go-Kartpiste oder ein Terrain für eine Wasserschlacht mit den Bumper Boats bieten alles, was es für einen gelungenen Familientag mit Spaß und Action braucht. Der Park befindet sich am südlichen Stadtrand von Fort Myers nahe Fort Myers Beach und Sanibel Island.
Vom Zoomers Amusement Park ist es nicht mehr weit bis nach Fort Myers Beach und seinem 11 km langen weißen Sandstrand. Dieser Strand ist nicht nur für Sonnenanbeter oder Spaziergänger ideal. Auch für Familien mit kleinen Kinder eignet sich der Strand hervorragend zum Baden, da er flach zum Wasser hin abfällt. Während es um den Time Square und die Pier noch recht voll ist, reicht es nur ein wenig weiter zu wandern und schon kann man den Sandstrand und die spektakulären Sonnenuntergänge ohne große Menschenaufkommen genießen.
Natur pur ohne weite Anreise
Auch für Naturliebhaber hat Fort Myers einiges zu bieten. Noch in direkter Nähe zum Stadtzentrum befindet sich das Six Mile Cypress Slough Reservat. Dieses ist kostenlos zugänglich. Für den Parkplatz wird eine kleine Gebühr von USD 1 pro Stunde oder USD 5 für einen Tag erhoben. Ein Rundweg über Holzbrücken führt durch das etwa 14 km² große Sumpfgebiet. Obwohl sich Six Mile Cypress noch im Stadtgebiet befindet, lebt hier eine Vielzahl von Tieren, darunter Wasservögel, Schildkröten und sogar einge Alligatoren, die mit viel Glück beobachtet werden können.
Wer etwas mehr Zeit hat, sollte auf keinen Fall einen Besuch in die berühmten Everglades verpassen. Von Fort Myers aus gelangt man in knapp 1,5 Stunden nach Everglades City und damit zu einem der Haupteingänge des Everglades Nationalparks. Der Eintritt in diesen Teil des Parks ist kostenlos. Die Everglades sind eine weitläufige Sumpf- und Graslandschaft und die Heimat von Alligatoren und Krokodilen. Aber auch Schildkröten, zahlreiche Vögel und der Florida-Puma können mit etwas Glück hier beobachtet werden. Von Everglades City aus werden verschiedene Bootstouren in die Everglades angeboten, z.B. geht es mit rasanten Propellerbooten hinein in die Mangrovenhaine oder bis nach Flamingo, einem weiteren Teil der Everglades. Eine sehr beliebte Tour ist auch die Ten-Thousand-Island-Tour. Das Gulf Coast Visitor Center bietet ein gut sortiertes Angebot an Informationsmaterial über den Nationalpark. Wer gern einmal eine Nacht in der Wildnis der Everglades campen möchte, kann hier die dafür nötige Wilderness Permit erwerben.
Inselträume rund um Fort Myers
Dem hektischen Alltag entkommen und einmal völlig Abschalten, das ist auf den, Fort Myers vorgelagerten, Inseln im Golf von Mexiko möglich. Über den Sanibel Causeway gelangt man mit dem Auto direkt auf die Insel Sanibel und von dort aus weiter nach Captiva Island.
Sanibel Island ist nur 20 km lang und 5 km breit und kann in kurzer Zeit erkundet werden. Das Straßennetz ist gut für Autos ausgebaut, aber auch eine Entdeckungsfahrt mit dem Rad bietet sich an. Massentourismus und hohe Häuser sucht man auf der Insel vergeblich, denn kein Gebäude darf höher als die höchste Palme sein. Die Menschen leben ganz im Einklang mit der Natur, also ideal um einmal so richtig die Seele baumeln zu lassen.
Ein großer Teil der Insel gehört zum J. N. “Ding” Darling National Wildlife Refuge. Auf Schotterwegen geht es durch das Reservat und hier gibt es auch Möglichkeiten zum Angeln. Die Stände sind ein Paradies für Muschelsucher. Auf der Insel dreht sich alles um diese kleinen, vom Meer angespülten, Schmuckstücke. Die Strände sind voll davon. Im Bailey Matthews Shell Museum gibt es viele interessante Informationen über die Muscheln von Sanibel und auch zum liebsten Hobby der Insulaner – dem Shelling. Alles wird mit Muscheln dekoriert, sogar das eigene Auto.
Nördlich von Sanibel liegt Captiva Island, eine ebenfalls sehr naturbelassene Insel, wo ein entspannter Lebensrhythmus großgeschrieben wird. Früher bildeten die beiden Insel eine einzige. Die schmale Verbindung wurde jedoch 2004 durch einen Hurrikan zerstört. Captiva Island ist, wie Sanibe,l eine muschelreiche Insel. Der Nordteil ist im Privatbesitz und viele Hollywoodstars haben hier eine Villa.
Wen es nicht mehr an Land hält, der kann auf einer der vielen Bootstouren die Umgebung von Fort Myers ganz neu entdecken. Die Touren führen unter anderem auf den Caloosahatchee River, den Orange River oder bis hinaus aufs Meer. Je nach Thema der Tour werden unterschiedliche Höhepunkte gesetzt. So gibt es zum Beispiel Touren zu den Manatees, die in den warmen Gewässern Floridas überwintern. Die beste Zeit, um die seltenen Tiere zu sichten ist von Dezember bis März. Bei den Sunset-Tours geht es ganz romatisch direkt in den Sonnenuntergang und mit etwas Glück bekommt man auch den ein oder anderen Delfin zu sehen. Anbieter für Bootstouren befinden sich am Caloosahatchee River oder in Fort Myers Beach.
Ein Bummel durch den Historical District mit seinen wunderschönen alten Häuern, Bootstouren, Angeln oder Strandspaziergänge – die Liste der möglichen Unternehmungen in Fort Myers und Umgebung ist endlos. Egal ob mit kleinen Kindern oder geschichtlich interessiert, in Fort Myers findet jeder das Passende nach seinem Geschmack. Ein Besuch lohnt sich.