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Geschichte Floridas

Florida ist ein uraltes von Menschen kultiviertes und bewohntes Land, wie man anhand von Moorleichen sowohl in der Nähe der Atlantikküste als auch in Küstennähe des Golfes von Mexiko belegen kann.

Verschiedene indianische Kulturen besiedelten das Gebiet schon Jahrtausende, bevor die Europäer nach Amerika kamen, Indianer Indianer und Amerika Amerika nannten – zwei Irrtümer, die sich bis in unsere Zeit fortsetzen.

Florida ist ein schwierig zu besiedelndes Gebiet, reich an Nahrung, reich an Gefahren gibt es Sümpfe, große Raubtiere, eine Hurrikansaison, die es in sich hat. Im Süden lebten Calusa und Tequesta, weitere Völker schlossen sich im Norden an, als Eroberer aus Übersee gleich zu Beginn des 16. Jahrhunderts hier landeten und Florida seinen heute gültigen Namen gaben.

Er leitet sich von einem spanischen Fest ab, das rund um Ostern abgehalten wird, eben zu jenem Zeitpunkt, zu dem Juan Ponce de Léon 1513 die Vorhut der europäischen Eroberung bildete. Über Jahrhunderte war Florida ein Zankapfel europäischer Mächte, Franzosen landeten hier, die Spanier hatten ihre Hand drauf, am Ende gehörte der Landstrich mit seinen vielen Satelliteninseln zu den Amerikanern – und das ist längst nichts alles.

Es gibt Städte in Florida, die haben im vergangenen halben Jahrtausend unter acht Flaggen und mehr gestanden, es gibt die älteste dauerhaft bewohnte und von Europäern gegründete Stadt in Florida, eine reiche und wechselvolle Geschichte in fast jeder Hinsicht.

Geschichte Floridas

Geschichte Floridas ©iStockphoto/InnaPoka

Mit den Spaniern kamen Krankheiten, denen die einheimischen Menschen zu tausenden erlagen, die ursprünglichen Kulturen Floridas gelten als ausgestorben, wobei es in Florida und in nördlich angrenzenden Staaten im 18. Jahrhundert zu einer erstaunlichen Entwicklung kam. Ethnologen sprechen von einer Ethnogenese, ein neues Volk, die Seminolen entwickelte sich innerhalb weniger Jahrzehnte aus den Überresten indianischer Stämme und aus der Sklaverei entflohener Menschen.

Floridas schwer zugängliche Gebiete boten Schutz, das neue Volk der Seminolen entwickelte eine Eigenständigkeit und ein Selbstbewusstsein, die es ihm erlaubte, im 19. Jahrhundert mehrere Kriege gegen die nun herrschenden US-Streitkräfte zu führen. Im 19. Jahrhundert war Florida endgültig der USA zugeschlagen worden und von Norden aus begann man, den Sunshine State zunächst als Agrarland zu erobern.

Zitrusfrüchte wachsen hier vorzüglich, Baumwolle ging auch erstmal ganz gut, außerdem wusste man ganz in der Nähe, wie man Zigarren dreht. Allerdings wohnten da schon Leute, die aber selbst erst – menschheitsgeschichtlich gesehen – gerade erst hingezogen waren, also vertrieb man sie erst in den äußersten Süden und dann in den Norden, in Reservate.

Allerdings kann man auch heute noch seminolische Kultur in Florida erleben. In Florida, dem Sunshine State, gibt es zwar Orte, an denen an nahezu jedem Tag die Sonne scheint, in manchen Jahren kommt es aber anders. Im späten 19. Jahrhundert bekamen das die Farmer zu spüren, die in einigen Kälteperioden in den Bankrott getrieben wurden und als Rettung folgten Eisenbahnbarone, die auf die Idee kamen, Snow Birds, urlaubswillige wohlhabende Winterflüchtlinge über eigens gebaute Trassen in den Süden zu führen.

Wohin immer die Eisenbahn kam, prosperierte die Fremdenwirtschaft in Florida, die Strände und das dafür fast immer geeignete Klima sorgten für einen richtigen Boom, der in den folgenden 100 Jahren – höchstens unterbrochen von Weltkriegen und Weltwirtschaftskrisen – anhielt.

Auf die Reichen folgten die Rentner und die Massen. Das Militär war an einigen Stellen Ausbauhelfer, die Häfen, die Raumfahrt, die Funparks, die Golfindustrie leisteten ihre Beiträge und so ist Florida heute eines der beliebtesten Reiseziele Nordamerikas.

Ob die Keys, die Everglades, Miami oder Tampa: hier findet der Urlauber, was der Urlauber sucht, man kann eine einzigartige tropische Natur, unzählige Vögel, wilde Tiere und atemberaubend schöne Strände erleben und manchmal, aber nur manchmal, ist Florida kein guter Ort: wenn sich ein massiver Hurrikan ankündigt.

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